2025-10-15T10:42:29+0000

US-Investor übernimmt Mehrheit bei BASF Coatings

Dass die BASF ihren Geschäftsbereich Coatings verkaufen will, war in der Branche schon länger bekannt. Vor einigen Wochen verdichteten sich die Anzeichen, wer ein Interesse an einer Übernahme der Sparte des Chemiekonzerns aus Ludwigshafen haben könnte. [Das Handelsblatt berichtet dann Anfang vergangener Woche (6.10.), dass nach Informationen aus Insiderkreisen der US-amerikanische Investor Carlyle das Lack-Geschäft kaufen will.](https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/basf-finanzinvestor-carlyle-will-lack-geschaeft-des-konzerns-kaufen/100160287.html) Am Freitag (10.10.) kam dann die offizielle Bestätigung in einer gemeinsamen Pressemitteilung beider Unternehmen: „BASF und Carlyle vereinbaren Transaktion über Coatings-Geschäft zur Schaffung eines führenden eigenständigen Unternehmens“. ## Carlyle hat Erfahrung mit Übernahmen von Lackherstellern Für Branchenkenner ist die Übernahme durch den US-Investor Carlyle keine Überraschung. Denn bereits im Jahr 2013 hatte Carlyle das Lack-Geschäft von DuPont gekauft und den heutigen Lackhersteller Axalta mit den Marken Spies Hecker, Standox und Cromax an die Börse gebracht. Der US-Investor verfügt also über Erfahrung mit der Übernahme von Lackherstellern. Nun wird nach Angaben von BASF und Carlyle „vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen der Abschluss im zweiten Quartal 2026 erwartet“. Laut Pressemitteilung soll ein „Unternehmenswert von 7,7 Milliarden Euro für die BASF-Geschäftseinheiten Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik vereinbart“ worden sein. ## „Neues Kapitel voller Chancen“ Ganz ziehen sich die Ludwigshafener trotz der „Transaktion“ aber wohl nicht aus dem Lack-Business zurück. Denn in der Pressemeldung heißt es: „BASF wird mit 40 Prozent an dem Coatings-Geschäft beteiligt bleiben.“ Beide Unternehmensspitzen begrüßen den globalen Deal. „Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Carlyle, dessen Branchenexpertise, Carve-out-Kompetenzen und kooperative Herangehensweise BASF Coatings für langfristigen Erfolg positionieren werden“, erklärt Dr. Markus Kamieth, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE in der Information an die Fachpresse. „Indem wir eine Eigenkapitalbeteiligung halten werden, zeigen wir unser Vertrauen in die zukünftige Wertschaffung und das Potenzial des Coatings-Geschäfts. Die Leidenschaft, Expertise und Kundenorientierung unseres Coatings-Teams machen dieses Geschäft außergewöhnlich.“ Anup Kothari, Mitglied des Vorstands der BASF SE und verantwortlich für den Unternehmensbereich Coatings ergänzt: „Die heute angekündigte Transaktion öffnet ein neues Kapitel voller Chancen für BASF Coatings; sie baut auf dem heutigen Erfolg auf und lässt eine noch stärkere Zukunft gestalten.“ Carlyle sieht BASF im Lack-Geschäft sehr gut aufgestellt. Der US-Investors betont: „BASF Coatings ist außergewöhnlich aufgrund führender Technologien, einem erstklassigen Managementteam, starken Kundenbeziehungen und einer globalen Präsenz.“ ## Wie geht es jetzt für BASF Coatings und die Kunden weiter? Bis zum endgültigen Abschluss Mitte kommenden Jahres wird es für Kunden und Beschäftigte wohl keine gravierenden Änderungen geben. „Carlyle wird eng mit dem Management zusammenarbeiten und das zukünftige Wachstum des Geschäfts durch Investitionen in kommerzielle Kompetenzen, die Innovationspipeline und Organisationsstruktur zur Stärkung der Kundenorientierung unterstützen“, lautet die Ankündigung. Die Geschäftskontinuität für Kunden werde während des gesamten Prozesses sichergestellt, versichern BASF und Carlyle.