2025-11-12T10:53:28+0000

Wie die DAT Betriebe bei Schadenanalyse und -kalkulation unterstützt

Eine schnelle, präzise und nachvollziehbare Schadenkalkulation ist und bleibt die Basis für den gesamten Reparaturprozess – erst recht in Zeiten von Fachkräftemangel und Kapazitätsengpässen. Wie Werkstätten ihre Abläufe effizienter gestalten können und welche Rolle dabei moderne Softwarelösungen, KI und Sprachassistenzsysteme spielen, darüber sprach schaden.news-Chefredakteur Christian Simmert mit Axel Krüger, Cooperation Manager Fachbereich K&L bei der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), im Videointerview. ## Prozessstörungen wirken sich auf Auslastung aus Nach Einschätzung des Branchenkenners zeigt sich der Schadenmarkt aktuell zweigeteilt: Zwar sei die Auslastung in den Werkstätten weiterhin sehr gut, allerdings liege das nicht allein an hohen Auftragszahlen, sondern auch an Prozessstörungen. Ersatzteilengpässe, Reklamationen und logistische Herausforderungen führten dazu, dass Reparaturprozesse ins Stocken geraten. Zudem verstärke der Fachkräftemangel den Druck in den Betrieben. „Viele Inhaber tun sich schwer, Mitarbeiter für Schulungen freizustellen, weil sie in der Werkstatt gebraucht werden“, so Axel Krüger. ## Prozessoptimierung durch digitale Schadenakte Mit ihrer Software SilverDAT 3 Calculate und der digitalen Schadenakte MyClaim will die DAT die Kommunikation zwischen allen Beteiligten beschleunigen – von Werkstatt über Versicherer bis hin zu Sachverständigen und Anwälten. „Unser Ziel ist es, dass die Schadenabwicklung an einem Tag sauber durchläuft“, erklärt Axel Krüger im Videointerview. Neben der klassischen Unfallinstandsetzung sieht er auch im Bereich Caravan-Reparatur wachsende Potenziale, in denen die DAT ihre Systeme gezielt erweitert habe. ## Fehler vermeiden – Dokumentation professionalisieren Ein zentrales Thema bleibe die fehlerfreie Schadenkalkulation. Heute seien Werkstätten komplexe Unternehmen mit spezialisierten Rollen – von der Ersatzteilbeschaffung bis zum Schadenmanagement. „Da braucht es klare Strukturen und aktuelle Schulungen“, betont der DAT-Manager. Mit der Akademie des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (TAK) bietet die DAT daher eintägige intensive Schulungen zur SilverDAT 3 an. Aus seiner langjährigen Branchenerfahrung weiß der gelernte Karosseriebauer: Besonders wichtig ist dabei die korrekte Nutzung der IFL-Positionen und die fachgerechte Dokumentation mit Kommentaren und Fotos. Nur so könne eine reibungslose Kommunikation mit Versicherern sichergestellt werden. ## KI unterstützt bei der Schadenerfassung Ein weiterer Schritt in Richtung Effizienz ist die Einbindung von Künstlicher Intelligenz, die die Deutsche Automobil Treuhand weiter vorantreibt. Mit dem sogenannten FastTrackAI® können Kunden nach einem Unfall per Weblink Fotos ihres Fahrzeugs hochladen. Die KI erkennt daraus beschädigte Karosserieteile und erstellt eine Vorabkalkulation. „Das ist noch keine finale Kalkulation, aber eine wertvolle Ersteinschätzung für die Werkstatt“, erklärt Krüger. So könne früh entschieden werden, ob ein Abschlepper nötig ist, welches Ausmaß der Schaden hat oder welche Teile vermutlich betroffen sind. ## Sprachassistenz und Zukunftsausblick Zukunftsweisend ist laut Axel Krüger auch die neue DAT-Sprachassistentin „Silvie“, die seit der Automechanika 2024 im Einsatz ist. Sie ermöglicht es, Schäden direkt per Spracheingabe in die Kalkulation aufzunehmen. Das System erkennt Reparaturcodes, Lackstufen und sogar Dialekte. „KI und Sprachsteuerung werden Werkstätten in Zukunft dabei helfen, Routineaufgaben zu beschleunigen – aber sie ersetzen nicht das Fachwissen“, resümiert Axel Krüger abschließend.
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