2025-09-17T12:28:35+0000

„Alle 21 Minuten ein repariertes Fahrzeug“ – isicar setzt mit Neubau neue Maßstäbe

_2.600 Quadratmeter, rund sieben Millionen Euro Invest: Der Bau einer neuen Lackiererei der isicar GmbH in Leipzig befindet sich auf der Zielgeraden. Im November soll der Betrieb aufgenommen werden. Mit dem Erweiterungsbau setzt die Familie Mälzer nicht nur ein deutliches Signal in Richtung ihrer Auftraggeber, sondern auch neue Maßstäbe in Sachen Effizienz. Im exklusiven Interview mit schaden.news erklärt Maximilian Mälzer, Geschäftsführer und Betriebsnachfolger von isicar, welche Vision er mit dem Neubau verfolgt. _ ___Herr Mälzer, bei isicar in Leipzig entsteht gerade ein Erweiterungsbau, den Sie intern „Megacenter“ nennen. Was genau entsteht dort?___ __Maximilian Mälzer:__ Wir bauen direkt angrenzend an unsere bestehende Halle eine neue Lackiererei auf insgesamt 2.600 Quadratmetern. Diese ist in Summe dreimal so groß wie unser heutiger Betrieb. Die Halle steht bereits, nun geht es an den Innenausbau. Bei der Planung eines optimales Prozesses hat uns unser Lackpartner PPG unterstützt. Geplant sind drei Lackierkabinen und drei Multiarbeitsplätze, zwölf vollwertige Lackvorbereitungsplätze, dazu vier weitere Vorbereitungsplätze für Einzelteile. Außerdem richten wir einen komplett gesonderten Ersatzteilprozess ein und schaffen ein 600 Quadratmeter großes Lager auf zwei Etagen. Hinzu kommt eine eigene Waschanlage. Insgesamt investieren wir rund sieben Millionen Euro. ___Was war der Grund für den Neubau? Sind Sie an Kapazitätsgrenzen gestoßen?___ __Maximilian Mälzer:__ Definitiv. In den vergangenen Jahren ist das Auftragsvolumen der isicar GmbH deutlich gestiegen, sodass der Platz in der bestehenden Halle schlicht nicht mehr ausreichte. Parallel zum Unfallschadengeschäft sind wir inzwischen zertifizierter Partner für Tesla, NIO und General Motors, kümmern uns um Leasingrückläufer in großer Stückzahl. Aktuell arbeiten wir sechs Tage die Woche und haben eine lange Vorlaufzeit. Mit der neuen Lackiererei und der Umstrukturierung der Bestandsfläche können wir nicht nur unsere Vorlaufzeiten drastisch reduzieren, sondern auch unsere Taktzeit. ___Was heißt das konkret?___ __Maximilian Mälzer:__ Im Moment haben wir eine Taktzeit von 34 Minuten, das habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit analysiert. Mit Inbetriebnahme der neuen Lackiererei soll die Taktzeit künftig auf 21 Minuten reduziert werden. Das heißt: Alle 21 Minuten verlässt künftig ein repariertes Fahrzeug unser Haus. Damit zeigen wir auch unseren Partnern aus Versicherungswirtschaft und Schadensteuerung, dass wir unser Volumenversprechen zuverlässig erfüllen können. ___Was passiert mit dem bestehenden Gebäude?___ __Maximilian Mälzer:__ Der Bestandsbau wird in einer zweiten Phase komplett umgebaut. Dort entsteht ein neuer Kundenbereich, außerdem erweitern wir die zweite Etage um 300 Quadratmeter für zusätzliche Büros und einen Gebetsraum. Die alte Lackiertechnik
wird vollständig abgerüstet, die Halle überholt. Sie wird künftig eine reine Karosserieabteilung mit 20 Arbeitsplätzen. Damit erweitern wir unsere Kapazitäten in der Karosserie noch einmal deutlich. Für maximale Flexibilität setzen wir auf die Mover-Bühnen von Liftwerk. ___Mehr Platz bedeutet natürlich auch, dass mehr Fachkräfte benötigt werden. Wie gestaltet sich die Mitarbeitendensuche für Sie?___ __Maximilian Mälzer:__ Tatsächlich haben wir mit Blick auf den Erweiterungsbau bereits langfristig vorgesorgt. Schon jetzt haben wir 60 Mitarbeitende, eigentlich zu viele für die bestehende Fläche, aber das war bewusst einkalkuliert, damit wir nach der Eröffnung sofort loslegen können. Mit der neuen Lackiererei schaffen wir eine maximale Kapazität für insgesamt 100 Fachkräfte, auch hier haben wir uns bewusst Raum nach oben gelassen. Denn unser Team wächst kontinuierlich, jedes Jahr kommen etwa zehn neue Leute dazu, sechs davon sind Auszubildende. Bisher haben wir keine Probleme bei der Suche nach neuen Mitarbeitern oder Auszubildenden, dafür sind wir aber auch seit Jahren sehr engagiert auf diesem Gebiet. ___Sie investieren nicht nur in Flächen und Technik, sondern auch in Digitalisierung. Welche Rolle spielt IT künftig bei isicar?___ __Maximilian Mälzer:__ Eine sehr große. Wir beschäftigen inzwischen fünf Werksstudenten, die sich ausschließlich um die IT des Betriebes kümmern. Künftig wollen wir mit KI-Technologien den Kundenservice auf ein neues Level heben: Geplant sind beispielsweise Kameras, die jedes Fahrzeug schon bei der Einfahrt scannen – inklusive Kennzeichen, Farbe, Fahrzeugtyp. Der zuständige Mitarbeiter bekommt dann sofort eine Nachricht auf seine Smartwatch. Gleichzeitig werden diese Daten direkt mit unserem DMS-System verknüpft. Wir möchten Prozesse nicht nur beschleunigen, sondern für unsere Kunden auch deutlich transparenter und komfortabler machen. ___Und auch im Ersatzteilprozess gehen Sie neue Wege, richtig? ___ __Maximilian Mälzer:__ Genau. Wir haben uns dafür entschieden, die Mattierungsanlage BigBoxBlower von Cartec in der Lackiererei zu installieren und damit den Ersatzteilprozess zu industrialisieren. Das heißt konkret: Ersatzteile laufen künftig komplett separat in der Vorbereitung, wodurch die Effizienz zusätzlich gesteigert wird. Und gerade im Hinblick auf die Diskussion um Gebrauchtteile sehen wir hier großes Potenzial. So wäre es zum Beispiel denkbar, gebrauchte Ersatzteile für Teileplattformen aufzubereiten. ___Parallel zum Neubau hat die isicar GmbH jüngst noch einen Standort in Dessau übernommen. Wie passt das in Ihre Strategie?___ __Maximilian Mälzer:__ Mit Dessau rücken wir näher an Berlin heran und erweitern unseren Einzugsbereich. Der Standort – ein ehemaliges Autohaus – wird künftig ein weiterer isicar-Betrieb. Damit wollen wir nicht nur wachsen, sondern auch unsere Position im Markt festigen und unseren Partnern zeigen: Wir sind langfristig ein verlässlicher Player. ___Herr Mälzer, vielen Dank für das Gespräch!___
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