2025-09-03T08:04:39+0000

Der freie Markt, so stark wie nie!

Das sich der Schadenmarkt in vielerlei Hinsicht rasant verändert, darüber haben wir in den letzten Jahren immer wieder ausführlich und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven berichtet. Es gab und gibt dabei immer wieder Ereignisse, bei denen die Veränderungen ganz offensichtlich werden. Das war bei den Übernahmen von Innovation Group, Control Expert und GT Motiv durch die Allianz so, [als G.A.S. den Schadensteuerer DMS gekauft hat](https://schaden.news/de/article/link/42751/global-automotive-services-uebernimmt-dms) oder die [R+V, Württembergische Versicherung und Provinzial bei riparo eingestiegen sind](https://schaden.news/de/article/link/43818/kfz-versicherer-steigen-beim-schadensteuerer-riparo-ein). In der vergangenen Woche war wieder einer dieser Momente. [Beim IAM-Tag von Global Automotive Service in Dorsten.](https://schaden.news/de/article/link/44679/iam-tag-2025-in-dorsten) Da zeigte sich, dass sich das Verhältnis zwischen Erstausrüstern von Fahrzeugkomponenten und Automobilindustrie deutlich verändert hat. Denn bisher sprach kaum ein Erstausrüster offen über Preisunterschiede, identische Bauweise und Qualität von IAM- und OE-Teilen. Zu stark war die Marktmacht der Automobilhersteller. Das hat sich nun geändert. Der freie Markt scheint so stark wie nie. Ein Grund für die Offenheit ist natürlich die Krise der Autobauer. Die Folge: Werden weniger Fahrzeuge produziert, braucht die Industrie auch weniger Komponenten. Deshalb suchen ZF Group, SKF, Valeo und viele andere Erstausrüster jetzt neue Absatzmärkte. Diese Situation und die Lage der Kfz-Versicherer, die ihre Schadenkosten senken müssen, sorgen dafür, dass künftig wahrscheinlich mehr IAM-Teile bei der Unfallschadenreparatur verbaut werden - aber nur dann, wenn die K&L-Betriebe mitspielen. Entscheidend wird dabei sein, dass nicht die Werkstätten die Zeche für die Kfz-Versicherer zahlen und die Ersatzteilmarge bleibt. In Dorsten sah es danach aus, dass G.A.S. einen Weg gefunden hat, die OE-Teile in der Schadenkalkulation so zu „crossen“ und durch IAM-Teile zu ersetzen, ohne das zwangsläufig unter dem Strich für die Betriebe weniger übrigbleibt. Es wird sich jetzt in der Praxis zeigen, wie die Implementierung im Werkstattnetz von Global Automotive Service und seinem Schadensteuerer DMS funktioniert und was die Betriebe wirklich davon haben. Darauf kommt es jetzt an, wenn am Ende mehr IAM-Teile im Schadenmarkt verbaut werden sollen. Die ersten Kfz-Assekuranzen sind dazu offenbar bereit. Sie haben ihre Versicherungsbedingungen wohl schon zugunsten der Verwendung von IAM-Teilen im Kasko-Schaden geändert.
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