2025-05-27T08:58:41+0000

IFL-TeMi: Aufgespritzte Türdämmung verhindert Reparatur bei VW ID.3, ID.4 und ID.5

Bereits im Juni des letzten Jahres berichtete die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL) über[ aufgespritztes Dämmmaterial in den Türen des VW Golf 8 und die damit einhergehenden Schwierigkeiten für die Instandsetzung](https://schaden.news/de/article/link/44075/ifl_temi_vw_golf_daemmmaterial_tueren). Nun trifft es auch die Türen der ID-Baureihe, konkret die Modelle ID.3, ID. 4 und ID. 5: Statt klassischer Bitumenmatten ist ein fest aufgespritztes Dämmmaterial auf den Innenflächen der Türaußenhaut zu finden. Dieses Material ist weder zugänglich noch rückstandsfrei entfernbar – ein erheblicher Nachteil für gängige Reparaturverfahren. ## Keine Instandsetzung mehr möglich Ein konkreter, in der Technischen Mitteilung beschriebener Fall belegt die Problematik: Eine Fronttür sollte mittel Außenausbeul-System instandgesetzt werden. Im Verlauf stellte sich jedoch heraus, dass durch das aufgespritzte Dämmmaterial und die fest verklebten Seitenaufprallschutzträger keine ausreichende Blechbearbeitung möglich war. Es entstand eine sogenannte „Springbeule“, die fachgerecht nicht mehr zu beseitigen war. Die Folge: Die bereits begonnene Instandsetzung musste abgebrochen und die Tür vollständig ersetzt werden. Besonders kritisch: Weder die OEM-Reparaturinformationen noch gängige Kalkulationssysteme geben Hinweise auf das eingespritzte Dämmmaterial. Das erschwert die Planung zusätzlich. ## Hinweise zu Ersatzteilen Interessant ist auch ein Blick auf die Ersatzteilsituation: Laut VW-Reparaturleitfaden (Stand 07/2023) sind für neue Türen vorne Bitumenmatten als Geräuschdämmung vorgesehen – konkret acht Stück. Die gelieferten Türen enthalten jedoch keine Dämpfung ab Werk. Dies lässt laut IFL darauf schließen, dass das Problem bei VW bekannt ist, ohne dass es in den Reparaturinformationen eindeutig kommuniziert wird. ## Fazit: Reparaturfähigkeit kritisch prüfen Die IFL warnt ausdrücklich davor, vermeintlich einfache Schäden an den Türen dieser VW-Modelle als problemlos reparierbar einzustufen. Tatsächlich verhindern die durch die Serienfertigung neu geschaffenen Voraussetzungen eine kostensparende Reparatur. Heißt konkret: Selbst bei kleinen Schadenbildern wie Parkdellen oder Streifschäden muss die Tür in diesem Fall komplett ersetzt werden. Karosserie- und Lackierbetriebe sollten den Türaufbau deshalb vor Beginn der Arbeiten genau prüfen. Es ist wichtig, alle Beteiligten – also Kunden, Versicherungen und Sachverständige – frühzeitig und transparent über die Gegebenheiten zu informieren. Ebenso sollte der Zeitaufwand, der möglicherweise durch eine begonnene, aber nicht erfolgreich durchführbare Instandsetzung entsteht, sorgfältig dokumentiert und berücksichtigt werden. [Die aktuelle IFL-TeMi können Sie sich hier kostenfrei herunterladen.](https://schaden.news/download/link/3Aa4)
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