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2025-11-05T06:02:42+0000

Achtung, Mehraufwand durch Verpackung von Neuteilen

K&L-Betrieben beobachten vermehrt eine Falle für Mehraufwand vor der eigentlichen Fahrzeugreparatur. Konkret geht es um Neuteile, die schlecht verpackt, aber vollflächig mit „Schutzstreifen“ aus Schaumstoff bzw. Folien verklebt sind. [Diesem Problem widmet sich die Interessenvertretung für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL e.V.) in einer aktuellen Technischen Mitteilung. ](https://ifl-ev.de/download/14/?wpdmdl=1845&refresh=690883d7220ea1762165719)Denn nachdem ein Großteil dieser Verpackung relativ einfach entfernt werden könne, sei der Aufwand für die Entfernung der restlichen Schutzverpackungen immens. Zudem wiesen die Neuteile auch immer wieder kleine Beulen oder Dellen, die durch fehlende Ganzverpackung entstanden seien. Auch vollapplizierte Folien sind gängige Praxis, diese müssen sehr aufwendig mit Reinigern manuell entfernt werden. Solche Probleme treten laut IFL aktuell vermehrt auf und erstrecken sich über eine Vielzahl der Fahrzeughersteller und Importeure. ## Durchschnittlich 30 Minuten zusätzliche Arbeitszeit für rückstandslose Entfernung Die IFL stellt in der TeMi klar: „Laut z. B. Hersteller Ford gibt es für die komplette Neuteillackierung beider Türen zwischen 1,8 Stunden / 1,5 Stunden (vorne/hinten). Für die rückstandslose Entfernung der Verpackungsmaterialien / Klebereste werden in den Reparaturfachbetrieben pro Teil im Schnitt 30 Minuten Arbeitszeit zzgl. der Reinigungsmaterialien benötigt.“ Die beschriebenen Probleme sind laut der Interessensvertretung nur ein Puzzleteil im gesamten Reparaturprozess. „Keinesfalls sind diese Mehraufwendungen den Reparaturbetrieben anzulasten. Die Versicherungswirtschaft sollte sich entsprechend mit den Fahrzeugherstellern und Importeuren bzw. deren Ersatzteillieferanten auseinandersetzen. Hier könnten Kosten reduziert werden“, heißt es in der TeMi weiter. Lösungsansätze seitens des Lieferanten könnten Ganzverpackungen in geschlossenen Kartons sein. Zudem ist es laut IFL wünschenswert, wenn die Lieferanten die Aufkleber mit den Teilenummer in unsichtbare Bereiche kleben, beispielsweise bei Türen innerhalb der Türverkleidung. Ebenfalls möglich wären ablösbare Schutzaufkleber, die sich bei Raumtemperatur rückstandfrei lösen lassen. ## „Mehraufwand fachgerecht dokumentieren und realistisch kalkulieren“ Die IFL rät K&L-Betrieben, alle anfallenden Mehraufwendungen fachgerecht zu dokumentieren und diese realistisch in ihren Kalkulationen bzw. Rechnungen zu berücksichtigen. Zudem bittet die Interessengemeinschaft Werkstätten, weitere Dokumentationen solcher Fällen einzureichen. „So könnten wir dieses Thema als weitere Position in der IFL-Liste frei wählbare Arbeitspositionen gegebenenfalls berücksichtigen.“