2025-08-27T09:29:26+0000

185 Jahre Carl Friederichs: Von Kutschen zu international gefragten Spezialfahrzeugen

Die Geschichte der Carl Friederichs GmbH liest sich wie ein Stück Automobilgeschichte. Der Frankfurter Betrieb hat seit seiner Gründung 1840 den Wandel der Mobilität mitgestaltet: vom Kutschenbauer in der Biedermeierzeit hin zum international gefragten Produzenten von hochsicheren Spezialfahrzeugen. Gegründet von dem Wagenbauer und Sattler Heinrich Ludwig Friederichs, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst prunkvolle Pferdekutschen für reiche Handelsherren und russische Fürsten gebaut. Im Jahre 1876 übernahm der Sohn Carl Friederichs die Firma und führte sie in die Epoche der motorisierten Fahrzeuge. Zu dieser Zeit lag das Augenmerk auf der Konstruktion von Automobil-Karossen für Fahrzeuge wie Maybach, Benz, Packard oder Horch. Mit dem Einzug der Serienproduktion in den 1920er Jahren stellte das Unternehmen strategisch auf Nutz- und Sonderfahrzeuge um – eine Entscheidung, die die DNA des Betriebes bis heute prägt. An zwei Standorten in Frankfurt entstehen heute gepanzerte Limousinen, Geld- und Werttransporter sowie Rettungs- und Blaulichtfahrzeuge für Auftraggeber weltweit. ## Zweites Standbein: Unfallreparatur Neben der Fertigung individueller Spezialfahrzeuge hat sich das Unternehmen auch als starker Partner im klassischen Karosserie- und Lackiergeschäft etabliert. Das 2004 eröffnete Lackierzentrum ist laut Unternehmensangaben eines der größten im Rhein-Main-Gebiet. Um mit der Marktentwicklung Schritt zu halten, investieren die Geschäftsführer Henrik Schepler und Stephan Berger zudem kontinuierlich in Technik, Know-how und Ausrüstung. Das spiegelt sich auch in der Zertifizierung als Tesla Body Shop wider. ## Ausbildung als Markenzeichen Dass Qualität keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt sich in der konsequenten Nachwuchsförderung: Friederichs bildet seit Jahrzehnten in mehreren Berufen aus – darunter Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Fahrzeuglackierer und Kraftfahrzeugmechatroniker. Heute beschäftigt das Frankfurter Unternehmen rund 120 Mitarbeitende aus 16 Nationen sowie 21 Auszubildende in vier Gewerken und ist damit ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. ## Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie Dass ein Traditionsbetrieb so lange erfolgreich bleibt, liegt auch am offenen Blick nach vorn. Friederichs verschließt sich neuen Entwicklungen nicht, investiert beispielsweise bewusst in nachhaltige und ressourcenschonende Technologien. Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise der Betrieb einer Photovoltaikanlage mit einer jährlichen CO₂-Ersparnis von 110 Tonnen, die Installation von Wallboxen zum Aufladen von Elektro-Fahrzeugen, eine begrünte Fassade mit bienenfreundlichen Gehölzen, eine Insektenwiese und entsiegelte Flächen zur Regenwasserversickerung sowie die Nutzung von Zisternen-Regenwasser. ## Gesellschaftliches und soziales Engagement seit über 30 Jahren Nicht zuletzt fließen die Gewinne des Unternehmens in die Heinz und Gisela Friederichs Stiftung ein. Diese wurde 1991 von Heinz Friederichs gegründet, der das Unternehmen in vierter Generation leitete. Die Stiftung ist alleiniger Gesellschafter der Carl Friederichs GmbH und unterstützt junge Künstler und zeitgenössische Kunst, bedürftige Menschen sowie die Aus- und Fortbildung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses.
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