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2025-07-30T09:30:12+0000

AZT veröffentlicht neue Zusatzinformation zur Reparaturlackierung von Kunststoffteilen

Eine unsachgemäße Reparaturlackierung kann die Funktion der Sensoren, die hinter Kunststoffteilen wie Stoßfängerverkleidungen verbaut sind, erheblich beeinträchtigen. Daher hat das Allianz Zentrum für Technik (AZT) eine neue technische Zusatzinformation zur Reparaturlackierung von Kunststoffteilen herausgebracht. Darin formuliert das AZT konkrete Vorgaben zu Lackaufbauten, Materialien und Reparaturverfahren. ## Schichtdicken beachten Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem sogenannten „Radardurchstrahlungsbereich“ – also dem Bereich, in dem die Sensorik durch das Kunststoffbauteil hindurchstrahlt. Hier dürfen bestimmte Schichtdicken nicht überschritten und nur radarverträgliche Materialien eingesetzt werden. Aufkleber, Folien oder Spot-Repair-Lösungen mit auslaufender Lackierung im Radardurchstrahlungsbereich sind laut der Zusatzinformation ausdrücklich unzulässig. Auch auf die Verwendung von Basislacken mit kritischen Pigmenten – etwa aluminiumhaltigen Metallic-Lacken – sollte verzichtet werden. Alternativ stehen inzwischen radaroptimierte Lackformulierungen zur Verfügung, die von den Reparaturlackherstellern angeboten und von den OEMs freigegeben seien. ## Praxisnahe Hinweise zur Kalkulation Das AZT gibt in der Zusatzinformation Hinweise zur Kalkulation: Für leichte, bis 1 Millimeter tiefe Schäden gilt demnach die Lackstufe K3. Bei mittleren oder schweren Beschädigungen sieht die AZT-Lackkalkulation Zuschläge für Reparaturzeit und Material vor. Reparaturen werden ausdrücklich gegenüber dem Austausch von Neuteilen bevorzugt – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Voraussetzung sei jedoch, dass die technischen Vorgaben des Fahrzeugherstellers eingehalten werden. ## Lückenlose Dokumentation unerlässlich Im Dokument weist das AZT auf die Relevanz einer lückenlosen Dokumentation der durchgeführten Arbeiten hin: „Diese sollte vom Reparaturbetrieb sorgfältig erstellt und archiviert werden, um zukünftige Nachvollziehbarkeit und Transparenz zu gewährleisten“, heißt es dazu in der Zusatzinformation. Farb- und Effektabweichungen zwischen lackierten Kunststoffteilen und angrenzenden Karosserieflächen können bereits werkseitig bestehen und sollten vor Beginn der Reparatur dokumentiert werden. Außerdem empfiehlt das AZT die Anfertigung eines Prüfmusterblechs zur Beurteilung des Lackierresultats – insbesondere bei Verwendung radaroptimierter Basislacke. [Das vollständige Dokument ist auf der Website des AZT im Bereich Downloads abrufbar.](https://www.azt-automotive.com/de/downloads)
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