2025-06-04T08:53:09+0000

Wer genau hinschaut, erkennt die Veränderung

Wahnsinn, wie viele Innungen unserer Branche es in Deutschland gibt. In 16 Bundesländern tummeln sich 74 Vereinigungen der Karosseriebauer, 235 regionale Handwerksorganisationen des Kfz-Gewerbes und 389 (!) Innungen des Maler- und Lackiererhandwerks. Hinzu kommen noch diverse Handwerkskammern. Angesichts des Fachkräftemangels und fehlender Betriebsnachfolger steht jede Innung in der Republik vor akutem Mitgliederschwund. Posten können nicht mehr besetzt werden, Prüfungsausschüsse verwaisen und vor allem: das Geld geht aus. Höchste Zeit, sich neu aufzustellen. [Wie das geht, zeigen wir heute in unserem Bericht über die Innung der Karosseriebauer in Südbayern.](https://schaden.news/de/article/link/44558/neue-konzepte-gegen-die-leise-krise-der-innungen) Der gleiche Trend treibt wohl auch immer mehr Betriebe in die Arme von Werkstattgruppen. Die Folge: Franchisesysteme wie Fix Auto wachsen rasant. [Auch gestandene und erfahrene Inhaber wie Marco Böge gehen jetzt diesen Schritt.](https://schaden.news/de/article/link/44556/boege-gmbh-beitritt-fix-auto) Warum? Weil der 54-jährige die Betriebsübergabe an die nächste Generation erleichtern will. Denn der Schadenmarkt wird in Zukunft noch dynamischer, komplexer und unsicherer. Deshalb suchen immer mehr Betriebe die Unterstützung eines Netzwerkes – jenseits der Lackhersteller, die diese Funktion früher übernommen haben. Eine Entwicklung, von der auch die IRS Group und der Newcomer Aribos weiter profitieren werden. Auch auf Schadensteuerer wie Riparo hat dieser Marktrend Auswirkungen. Nicht nur, dass die Manager der Werkstattgruppen wichtiger werden, sondern auch in Bezug auf das Geschäft mit Ersatzteilen, Leasing von Werkstattwagen oder Zubehör. Einkaufsgemeinschaften werden künftig eine noch größere Rolle im Schadenbusiness spielen. Wie schwer diese Strategie allerdings durchhaltbar ist, [sagt Ulrike Thumm in unserem Exklusiv-Interview sehr offen](https://schaden.news/de/article/link/44555/riparo-welche-anforderungen-stellen-kfz-versicherer-an-das-schadenmanagement). Sie fordert die Partnerwerkstätten auf, sich an Verabredungen mit den Kfz-Versicherern zu halten – zum Beispiel bei der Bestellung von Ersatzteilen. Wer also genau auf die Marktentwicklung schaut, erkennt die Veränderungen. Über die wir Sie liebe Leserinnen und Leser jeden Donnerstag immer wieder gerne informieren.