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Christian Simmert
2022-09-21T10:52:40+0000

Kfz-Versicherer: „Wir können die Probleme nur gemeinsam angehen“

Beim Schadentalk während der Automechanika stellten sich die LVM Versicherung, Provinzial Rheinland und der Schadensteuerer Riparo der Diskussion und zeigten durchweg Verständnis für die derzeitige prekäre wirtschaftliche Lage der K&L-Betriebe. Sehr offen sprachen Michael Messmann, Bereichsleiter Werkstattnetze bei der LVM Versicherung, Bernd Wirtz, Hauptabteilungsleiter K-Schaden bei der Provinzial Rheinland sowie Jürgen Schmidt, Geschäftsführer riparo, über ihre Herangehensweisen in der Krise im Schadenmarkt. In den Video-Interviews die direkt im Anschluss an den Branchentalk in Frankfurt geführt wurden, erläutern sie ihre verschiedenen Standpunkte. ## Gespräche über Stundensätze anhand von Fakten führen Einig waren sich die Talkgäste aus der Kfz-Versicherungswirtschaft, dass der Unfallreparaturmarkt insgesamt die vielen Probleme nur gemeinsam angehen kann. Die Herausforderungen sind dabei für die Betriebe immens und werden so auch von den beim Schadentalk vertretenden Versicherern wahrgenommen. Neben dem Kostendruck steht der Mobilitätswandel und der Fachkräftemangel dabei im Fokus. Michael Messmann, Bernd Wirtz und auch Jürgen Schmidt machten aber auch deutlich, dass auch die K&L-Werkstätten ihre „Hausaufgaben erledigen müssen“ – und meinten damit vor allem den Umgang der Betriebe mit der momentan sehr schwierigen Situation. Stichwort sind hier: Betriebsführung, Prozessorganisation, die Kenntnis über eigene betriebliche Kennzahlen und die Darlegung von Kostensteigerungen anhand von Fakten. Nur so können man auch über die Erhöhung von Stundensätzen Einigkeit erzielen. ## Keine Abrechnung von Lackmaterialkosten bei der Provinzial Rheinland Wie die HUK-Coburg, so bleibt auch die Provinzial Rheinland beim Streitthema Lackmaterialkosten unverändert bei ihrer Linie. „Es wird hier keine Veränderung geben“, erklärte Bernd Wirtz beim Schadentalk in Frankfurt und begründete dies mit einer Vereinfachung von Prozessabläufen für den Kfz-Versicherer. Anders als die Coburger zeigten sich LVM Versicherung, Provinzial Rheinland und auch riparo deutlich gesprächsbereiter, um über Stundensätze zu verhandeln. [Beim Schadentalk wurden auch die Ergebnisse der Umfrage unter K&L-Betrieben und Markenwerkstätten zur Entwicklung der Stundensätze der ETL-Kanzlei Voigt thematisiert, die mit 5 bis 15 Euro deutlich höher ausfallen als die vergangenen Preisaufschläge der HUK-Coburg und von Innovation Group im Sommer dieses Jahres.](https://schaden.news/de/article/link/43084/etl-kanzlei-voigt-umfrage-ergebnisse-stundensatzerhoehung)
Mehr Geld ins System!

Mehr Geld ins System!

Am 30. November ist wieder Stichtag für den Wechsel der Kfz-Versicherung. Dann werden die Karten bei den Kfz-Policen neu gemischt. Beim Schadentalk wurde auch darüber gesprochen, dass „mehr Geld ins System der Kfz-Versicherung muss“. Im Klartext: Die Prämien für Kasko- und Haftpflichtversicherung müssen steigen, damit am Ende auch die steigenden Kosten für die Reparaturfachbetriebe aufgefangen werden. [Die DEKRA hat dazu eine interessante Studie veröffentlicht.](https://schaden.news/download/link/gBwv) Demnach ist die Wechselbereitschaft von Autofahrern bei ihrer Versicherung eher gering und die Policen-Treue höher als vielleicht vermutet. Zwar vergleichen fast die Hälfte der Befragten jährlich die Versicherungsprämien am Markt, aber nur 17 Prozent wechseln jährlich auch tatsächlich ihre Kfz-Versicherung.
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