2020-02-12T14:26:36+0000

ZKF-Branchenbericht: Weniger Gewinn trotz höherem Umsatz

Traditionell wertet der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) zu Beginn jeden Jahres die betriebswirtschaftliche Lage der Karosserie- und Fahrzeugbau-Branche aus. Im Februar veröffentlichte der Verband nun den Branchenbericht für das Jahr 2018. Die Ergebnisse stehen dabei im Kontrast zum Branchenbericht 2017. ## Umsatz wächst, Gewinn sinkt Während die Betriebe 2017 zwar weniger Umsatz aber ein höheres operatives Ergebnis erwirtschafteten, war es 2018 genau umgekehrt: Der durchschnittliche Umsatz stieg um 11,7 Prozent auf über 1,8 Millionen Euro. Unterm Strich bleibt jedoch weniger Gewinn bei den einzelnen Betrieben hängen. 2018 sank das operative Ergebnis um 0,7 Prozent auf 4,7 Prozent (84.389 Euro) der Betriebsleistung. „Eine Ursache dürfte in der Schadenslenkung durch die Versicherer liegen, deren Umsatzversprechen sich viele Betriebe mit deutlichen Preiszugeständnissen – verbunden mit einer geringen Rendite – erkauft haben“, heißt es im Bericht. ## Wieder mehr Mitarbeiter Positiv zu vermelden ist jedoch der Anstieg der Beschäftigten, 2017 waren diese Zahlen noch rückläufig. 2018 beschäftigten die Unternehmen im Schnitt 17,1 Mitarbeiter (2017: 15). Der Anteil der produktiven Beschäftigten stieg um einen Mitarbeiter auf insgesamt 10,6 im Durchschnitt. Aber auch die Zahl der unproduktiven Beschäftigten wuchs um 0,6 Prozent auf insgesamt 6,5 Prozent. Letzteres sieht der Verband vor allem durch den steigenden Anteil gesteuerter Schäden begründet: „Dies entspricht dem Trend der letzten Jahre, dass sich durch den steigenden Anteil der Schadenslenkung der Verwaltungsaufwand mit unproduktiven Mitarbeitern erhöht.“ Auch die Zahl der Auszubildenden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf 2,9 Auszubildende pro Betrieb. „Allerdings wird es im Handwerk immer schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden“, betont der Verband in seinem Bericht. ## Ausgaben für Material trotz steigender Preise nur leicht erhöht Aufgrund der höheren Anzahl von Mitarbeitern steigen auch die Personalkosten: 2018 machten diese 39,1 Prozent der Betriebsleistung aus. Ebenfalls nur minimal gesteigert – um 0,1 Prozent auf 659.137 Euro – haben sich die Ausgaben für Material. Und das trotz stark gestiegener Preise bei Ersatzteilen und Lackmaterialien. Der Verband vermutet, dass dies vor allem an einer „guten Einkaufspolitik und dem Grundsatz ‚Reparieren vor Wechseln‘“ liegt. ## Stundenverrechnungssatz steigt Der im Rahmen des ZKF-Branchenberichts ermittelte durchschnittliche Stundenverrechnungssatz stieg – wie schon in den Vorjahren – auch 2018 weiter an. Für die Karosserie-Instandsetzung lag dieser bei 108,57 Euro pro Stunde (2017: 102,13 Euro, 2016: 98,11 Euro). Für eine Lack-Stunde (ohne Material) wurden durchschnittlich 114,75 Euro (2017: 109,96 Euro, 2016: 104,63 Euro) aufgerufen. Nach wie vor unterliegen die SVS jedoch starken regionalen Schwankungen.