2019-07-31T11:31:38+0000

AZT stellt Arbeitszeiten und Lackmaterialverbrauch auf den Prüfstand

Ab August wird das Allianz Zentrum für Technik umfangreiche REFA-Studien im Bereich der Fahrzeugreparaturlackierung durchführen, um den Prozess und die im AZT-Lackkalkulationssystem hinterlegten Zeit- und Materialwerte zu überprüfen und zu aktualisieren. Im Redaktionsgespräch mit Dr. Christian Deutscher erklärte der Leiter Reparaturtechnik im AZT: „Es ist an der Zeit, eine Überprüfung der Lackkalkulationsdaten direkt in den Betrieben durchzuführen.“ Das Allianz Zentrum für Technik will so die „allgemeine Gültigkeit des AZT-Lackkalkulationssystems überprüfen und eventuell Änderungen durchführen.“ Die letzte aufwändige REFA-Studie wurde im Jahr 2010 durchgeführt. ## Wie läuft die REFA-Studie ab? Das Allianz Zentrum für Technik sucht derzeit Betriebe, die sich an der Studie beteiligen möchten. „Um ein weitgehend ausgewogenes Bild zu erhalten, werden wir möglichst alle Betriebsarten berücksichtigen, vom Ein-Mann-Lackierbetrieb bis hin zum Karosserie- und Lackierzentrum“, betonte Dr. Christian Deutscher gegenüber schaden.news. Jeweils rund eine Woche werden die Spezialisten des AZT dann während der Studie in den teilnehmenden Werkstätten verbringen und Arbeitsabläufe, Prozesszeiten sowie Materialeinsatz genau erfassen. „Uns ist bewusst, dass die Teilnahme mit Einschränkungen verbunden ist. Die Betriebe leisten jedoch einen Beitrag dazu, dass die Kalkulationsdaten der Praxis entsprechen.“ Neben freien K&L-Betrieben werden auch Markenwerkstätten an der Studie teilnehmen. ## Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer begrüßt die Initiative In der Branche stößt das Vorgehen des AZT auf ein positives Echo. Die
Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) begrüßt die Initiative: „Die Zeiterfassung unter realen Bedingungen ist besonders wichtig. Aus der Vergangenheit und der langjährigen Arbeit des Instituts für Fahrzeuglackierung, IFL wissen wir, dass das Procedere der Datenerhebung nicht allein auf die Werkstatt des AZT in Ismaning oder neu gebaute Betriebe mit optimiertem Workflow beschränkt bleiben darf.“ Es komme laut BFL ganz wesentlich darauf an, dass bei der Zeitnahme im Betrieb die regulär ablaufenden Prozesse erfasst würden. Wichtige Faktoren seien zudem die räumlichen Gegebenheiten und die damit verbundenen unterschiedlichsten betrieblichen Voraussetzungen, die Einfluss auf einen fachgerechten Arbeitsablauf und die fachgerechte Instandsetzung einer Fahrzeugreparaturlackierung unter Bezugnahme auf die Herstellervorgaben nehmen würden. Wichtige Aspekte für eine reale Bewertung des Reparaturaufwandes sind nach Ansicht der Bundesfachgruppe außerdem: „Der Personal- und Materialeinsatz, Zeiten für den Rangierprozess, die Betriebsausstattung und die angewandten Reparaturmaterialien und Reparaturmethoden, bezugnehmend auf die Lacke und die damit verbundene Applikation mit anschließenden Trocknungsprozessen.“
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